Eigentlich war in den Millenniumszielen der Vereinten Nationen bestimmt worden, die Zahl der extrem armen Menschen im Vergleich zu 1990 weltweit bis 2015 zu halbieren. Im Jahr 2000, als man sich auf die Ziele einigte, lebte rund eine Milliarde Menschen in extremer Armut und mehr als 700 Millionen Menschen hungerten bzw. waren unterenährt. Nach Schätzungen von Experten sind in diesem Jahr – auch bedingt durch die wachsende Weltbevölkerung – sogar und 870 Millionen Menschen chronisch unterernährt, bis 2015 werden es wohl noch 800 Millionen sein – die Ziele wurden also deutlich verfehlt.
Noch vor Ende der aktuellen Ziele will jetzt ein Expertengremium der Vereinten Nationen unter dem Vorsitz von Großbritannien, Indonesien und Liberia einen neuen Plan festlegen, nach dem bis zum Jahr 2030 extreme Armut weltweit beseitigt werden soll. Neben der Armutsbekämpfung werden von der Gruppe auch eine umweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung, die Förderung von Frauen und die Vermeidung von Konflikten angemahnt. Nach Meinung der dem Gremium angehörenden Mitglieder stellen der Klimawandel und die gegenwärtige Umweltzerstörung eine „beispiellose Gefahr für die Menschheit dar“.
Die Vorschläge des Gremiums treffen zeitlich genau auf die Diskussion, die hierzulande seit Wochen um die Steuersparmodelle von Konzernen wie Apple, Google und Co geführt wird. Die Autoren schlagen nämlich unter anderem vor, Agrarsuventionen radikal einzudämmen, den Kampf gegen Steueroasen zu verstärken und sicherzustellen, dass multinationale Konzerne ihre Steuern auch ordnungsgemäß abführen.
Das passt zu Ankündigungen Großbritanniens, das es endlich stärker gegen Steuerflucht in seinen Überseegebieten wie den Kaiman-Inseln oder den British Virgin Islands vorgehen will.
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