Kreuzfahrtschiffe wurden hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit untersucht
Im Rahmen seiner Kampagne „Mir stinkt’s! Kreuzfahrtschiffe sauberer machen“ hat der NABU untersucht, wie umweltfreundlich Kreuzfahrtschiffe sind, die in den kommenden Jahren für den europäischen Markt die Werften verlassen. Geprüft wurden insgesamt 20 Schiffe von Unternehmen wie Hapag-Lloyd, AIDA, TUI oder P&O Cruises mit einem Fassungsvermögen zwischen 136 und fast 5.000 Passagieren.
Kritisiert wird die scheinbar eher wenig an Nachhaltigkeit interessierte Kreuzfahrtbranche schon seit längerer Zeit, weil der Schadstoffausstoß der Schiffe immens ist und nicht nur negative Folgen für die Umwelt hat, sondern auch für Menschen an Bord und rund um die angelaufenen Häfen negative gesundheitliche Folgen haben kann. So liegen die Kreuzfahrtschiffe oft mit laufenden Motoren in zentraler Lage in Hafenstädten am Kai und pusten Unmengen an schädlichen Abgasen in die Luft. Laut Dietmar Oelinger, einem Verkehrsexperten des NABU, sind die Rußpartikel aus den Schornsteinen der Ozeanriesen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation hinsichtlich ihrer Giftigkeit mit Asbest zu vergleichen. Die Partikel können tief in die Lunge eindringen und später Krebs oder Herzinfarkte verursachen. Der NABU schätzt, dass allein der Schadstoffausstoß der 20 aufgelisteten Schiffe dem von 120 Millionen Pkw entspreche, dies wird jedoch vom Dachverband der Kreuzfahrtreedereien zurückgewiesen.
Ernüchterung pur – von Nachhaltigkeit bei Ozeanriesen keine Spur
Die Einschätzung der Umwelt – und Gesundheitsfreundlichkeit der 20 untersuchten Schiffe durch den NABU fällt außerordentlich ernüchternd aus, von Nachhaltigkeit weit und breit keine Spur. Die meisten Unternehmen investieren nicht in verfügbare Abgasfilter, obwohl diese die Abgasbelastung deutlich senken könnten. Nur drei der einbezogenen Schiffe werden voraussichtlich über Katalysatoren verfügen. Bei geschätzten durchschnittlichen Baukosten für die Kreuzfahrer von fast einer halben Milliarde Euro werden die Kosten für den Einbau von Katalysatoren und Filtern vom NABU auf 500.000 bis eine Million Euro geschätzt.
Klingt nicht nach viel, wenn dadurch die Gesundheitsgefährdung tausender oder sogar hunderttausender Menschen deutlich reduziert werden könnte, vom Beitrag für den Umweltschutz ganz zu schweigen. Warum ist der Einbau solcher Technik eigentlich nicht Pflicht für die Unternehmen? Es gibt strenge gesetzliche Regelungen für Pkw und Umweltzonen in unseren Großstädten, um die Feinstaubbelastung zu reduzieren, aber Kreuzfahrtschiffe dürfen ihren giftigen Müll in den Häfen tonnenweise ausstoßen – das erscheint mir doch ziemlich absurd… Unser kostenloser Coromandel Tipp des Tages: Vorerst vielleicht besser keinen Fuß auf die Ozeanriesen setzen, sonst winkt die Raucherlunge. Und die Umwelt wird’s danken!
Mehr zu spannenden nachhaltigen Themen hier im Blog oder direkt bei Coromandel, eurem neuen Label für einzigartige, nachhaltige Kleidung!