Softdrink-Hersteller sehen kein Risiko für Übergewicht

In Frontal21 wurde gestern darüber berichtet, wie Coca-Cola Geld und Einfluss spielen lässt, um als Sponsor für Gesundheitsinitiativen aufzutreten und sein Image so aufzupolieren. Außerdem stehen Coca-Cola und andere Softdrink-Hersteller in der Kritik, weil sie den Zusammenhang zwischen dem Trinken von Softdrinks und dem Entstehen von Übergewicht und Diabetes verneinen – dabei sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, dass die beiden Dinge nicht völlig unabhängig voneinander sein können…

Nicht fürs Lobbying der Hersteller einspannen lassen

Foodwatch kritisiert, dass sich verschiedene Akteure von Coca-Cola für den Anstrich der Gesundheit vor den Karren spannen lassen und somit auf das Lobbying des Herstellers reinfallen. Sogar die Berliner Charité hat gemeinsam mit Coca-Cola eine Initiative für Herzgesundheit gestartet – eine Kooperation, die auf Nachfrage inzwischen nicht mehr fortgesetzt wird.

Eins ist klar: Ein Softdrink-Hersteller ist wirklich nicht der glaubwürdigste Partner für Gesundheitsprogramme, das riecht doch irgendwie schon Kilometer gegen den Wind. McDonald’s wär wahrscheinlich auch nicht die erste Wahl, um eine Initiative für gesunde Ernährung zu starten. Diese Art von Lobbying kann man also durchaus kritisieren.

Bitte nicht komplett blöd stellen…

Auf der anderen Seite sind Softdrink-Hersteller wie Coca-Cola bestimmt nicht das personifizierte Böse, dem die Konsumenten schutzlos ausgeliefert sind. Deshalb hat der Beitrag über Coca-Cola auch mit einem denkbar schlechten und unglaubwürdigen Beispiel aufgemacht: Ein älteres Ehepaar, das über Jahre jeden Tag scheinbar literweise puren Fruchtsaft und Softdrinks in sich reingeschüttet hat und dann irgendwann, wuppsiduppsi, übergewichtig war und Diabetes bekommen hat. Ganz im Ernst: Jeder Erwachsene (und die meisten Kinder), der halbwegs seine Sinne beisammen hat und nicht jahrelang im Keller gewohnt hat, weiß, dass in Säften und Softdrinks zu viel Zucker enthalten ist und dass man diese nur in gewissen Mengen trinken sollte. Dass sich Menschen nach jahrelangem Zuckerkonsum hinstellen und sagen „Huch, das war ja total ungesund, das konnten wir aber nicht wissen“, ist doch reichlich naiv. Wenn’s danach geht, müssten alle Hersteller von Schokolade, Eis, Bier, Wein, Wurst…, ne, eigentlich fast ALLE Hersteller, an den Pranger, wenn sich Leute an ihren Produkten überfressen haben…

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