DDT auch lange nach dem Verbot noch nachweisbar

Erst nach und nach wurden vor Jahrzehnten die schädlichen Folgen des Insektizids DDT für Umwelt und Mensch sichtbar, erst viel zu spät wurde ein Verbot des gefährlichen Stoffes erlassen. Über Jahrzehnte war DDT eins der beliebtesten und meistgenutzen Pestizide, vor allem aufgrund seiner vermeintlich überwiegend positiven Eigenschaften für den Einsatz in der Landwirtschaft. Doch im Laufe der Jahre zeigte sich, dass DDT ausgesprochen stabil ist und eine sehr hohe Fettlöslichkeit besitzt – Eigenschaften, die dazu führten, dass es sich vor allem bei Mensch und Tier am Ende der Nahrungskette anreicherte und seine schädliche Wirkung entfalten konnte.

Manche Stoffe werden erst nach Jahren aus dem Boden gespült

In Untersuchungen hat sich gezeigt, dass DDT eine hormonähnliche Wirkung besitzt und mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Menschen Krebs auslösen kann. Deshalb wurde das Mittel schließlich Anfang der 70er Jahre endlich verboten, wenigstens in den meisten Industrieländern, in Ländern wie Indien oder Nordkorea findet es allerdings auch heute noch Anwendung in der Landwirtschaft. Was genau das DDT bei den Menschen und Tieren vor Ort anrichtet, ist bis heute nicht restlos geklärt, aber scheinbar steht der Nutzen hier vor dem potenziellen Schaden in der Umwelt.

Obwohl das Verbot von DDT hierzulande inzwischen Jahrzehnte zurückliegt, zeigen aktuelle Studien, dass es die Umwelt auch heute noch belastet und mancherorts weiterhin als Schadstoffquelle wirkt. Französische Wissenschaftler haben an Sedimenten untersucht, wie sich Pestizide in der Umwelt ausbreiten bzw. im Boden eingelagert werden. Hierbei fand man heraus, dass inbesondere DDT auch noch Jahre nach seinem Verbot in die Umwelt gelangen konnte, weil das Pestizid erst später aus dem betroffenen Boden ausgespült wird. So lagerte sich DDT auch in Sedimentschichten ab, deren Entstehung schon nach dem Verbot in den 70er Jahren lag – unter Umständen wird DDT also an manchen Stellen bis heute aus dem Boden gespült und gelangt so wieder in die Nahrungskette.

Beständigkeit von DDT als Warnschuss für die Zukunft

Für die Wissenschaftler vor allem auch ein Warnsignal für zukünftige Diskussionen. Aus ihrer Sicht sollte die Beständigkeit von Pestiziden wie DDT in der Diskussion um neue Verbote schädlicher Mittel eine größere Rolle spielen, es sei wichtig, „dass bei der Einschätzung ökologischer Risiken von Stoffen und beim Management neuer landwirtschaftlicher Praktiken solche Mechanismen der Mobilität von Pestiziden in der Umwelt in Betracht gezogen werden.“

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