Laut Greenpeace unterstützt Deutsche See durch Handelsbeziehungen den Walfang in Island
Das Thema Walfang erhitzt die Gemüter, immer wieder werden Länder, die das internationale Walfangverbot ignorieren, hart kritisiert, darunter Japan, Norwegen und Island – die Europäer stehen also ganz oben auf der Protestliste der Walfanggegner. Nun ist auch ein deutsches Unternehmen in die Schusslinie geraten, wenn auch nicht für die direkte Beteiligung am Walfang. Vor einigen Wochen haben Umweltschützer von Greenpeace vor dem Firmensitz der „Deutschen See“, Deutschlands größtem Fischimporteur, protestiert. Ihr Vorwurf: Durch die Beziehungen zu isländischen Firmen, die eng mit dem Walfang des Landes verbunden seien, unterstütze die Deutsche See indirekt auch die Walfangindustrie des Landes im hohen Norden. Die Vorwürfe wurden von der Deutschen See zunächst abgestritten und jede Unterstützung des Walfangs von sich gewiesen, auf der Website des Unternehmens wurde extra ein Statement zu dem brisanten Thema veröffentlicht.
Greenpeace wirft der Deutschen See faule Ausreden vor
Eine Meeresexpertin der Umweltschutzorganisation hat sich die Einlassungen der Deutschen See genauer angeschaut und kommt zu dem Ergebnis, dass sich das Unternehmen hinter wohlklingenden Worten und faulen Ausreden verstecke, anstatt dem Walfang in Island über seine Handelsbeziehungen einen Riegel vorzuschieben. Verschiedene Argumente der Deutschen See lässt sie nicht gelten. So behauptet das Unternehmen beispielsweise, dass ein wesentlicher Handelspartner, das isländische Unternehmen HB Grandi, lediglich Fisch fange und handle und die Handelsbeziehungen der beiden Unternehmen somit keinen Bezug zum Walfang hätten. Für Greenpeace ein schwaches Argument, schließlich arbeite das Unternehmen HB Grandi eng mit einer Walfangfirma zusammen, was u. a. die Vermietung von Fabrikhallen, in denen getötete Finnwale zerlegt und für den Export vorbereitet würden, umfasse. Außerdem halte Islands Chefwalfänger Loftsson über verschiedene Zwischenfirmen Anteile an HB Grandi und bestimme als Aufsichtsratsvorsitzender auch die Geschicke des Unternehmens.
Die detaillierte Gegenüberstellung der Aussagen der Deutschen See und der Expertin kann man hier nachlesen.
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