In seiner aktuellen Kolumne bei SPON spricht sich Jakob Augstein dafür aus, das erneute „Jahrhundert-Hochwasser“ (wir werden mit diesen Superlativen offenbar vorsichtiger umgehen müssen) als Moment der Hellsichtigkeit zu nutzen, um für die Zukunft die richtigen Schlüsse aus der Katastrophe zu ziehen. Es sei vor allem der richtige Moment, um sich mit Klimawandel-Leugnern und ihren Argumenten zu befassen, die oft Freiheit mit Verantwortungslosigkeit verwechselten.

Augstein stellt fest, dass sich nach den vergangenen Krisen (Finanzkrise, Fukushima, Hochwasser von 2002…) immer wieder eine Stimmung des „So kann es nicht weitergehen“ breit gemacht habe, ohne dass dann in der Folge grundsätzliche Richtungswechsel vorgenommen worden wären – wobei man das ja immerhin im Fall von Fukushima und der geplanten Energiewende auch anders sehen kann, hier hat es immerhin einen recht grundlegenden Wandel gegeben, der hoffentlich auch erfolgreich umgesetzt wird.

Trotzdem, meistens wird eben nach dem ersten Schock weitergemacht wie bisher – was uns nach Meinung von Augstein schnurstracks in eine noch größere Katastrophe führen könnte. Er zitiert in diesem Zusammenhang den Evolutionsbiologen Jared Diamond, der beschrieben hat, wie Kulturen untergehen. Nämlich indem sie sich in der Krise mehr und mehr Mühe gäben, zu tun, was sie am besten könnten, was das Problem nur noch verschlimmert. Augsteins Fazit: „Wer unter neuen Lebensbedingungen alte Wege geht, endet im Aus. Das hat den Leuten auf den Osterinseln den Rest gegeben, den Wikingern auf Grönland und den Maya. Wenn wir die nächsten sind, sollten wir nicht überrascht sein.“

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