Katastrophe ist ausgeblieben

Was wurde vor seiner Einführung erbittert gestritten – der Mindestlohn hat eine lange und hitzige Debatte durchlebt, bis er vor einem Jahr das Licht der Welt erblickte, jedenfalls in Deutschland. Einige andere europäische Länder haben das Experiment Mindestlohn ja vorgemacht, sodass man zumindest nicht in völlig unbekanntes Terrain aufbrach. Gerade von konservativer und liberaler Seite wurde gegen den Mindestlohn argumentiert, mitunter klang es so, als sei seine Einführung eine Garantie für massenhafte Jobvernichtung und Verelendung ganzer Landstriche, vor allem im Osten der Republik.

Was sagen die Kritiker von damals?

Jetzt, nach einem Jahr Mindestlohn sind wir immerhin ein bisschen schlauer. Wie in anderen europäischen Ländern vorher ist der Untergang des Abendlands jedenfalls ausgeblieben, die schrecklichen Prognosen, die vorher zu lesen und zu hören waren, sind zumindest bisher nicht eingetreten. Gerne würde man jetzt nochmal von denselben Personen hören, warum sie mit ihren Warnungen so danebengelegen haben, jetzt wäre doch der perfekte Zeitpunkt, um sie nochmal mir ihren damaligen Aussagen zu konfrontieren und nachzuhaken.

Zugegeben, eine Restunsicherheit bleibt, das würden die Kritiker wahrscheinlich auch sofort ins Feld führen: Im Moment steht Deutschland wirtschaftlich super da, die Aussichten sind ziemlich gut und die Kennzahlen für Haushalte, Wachstum etc. können sich sehen lassen. Wenn sich das wirtschaftliche Umfeld ändert, könnten natürlich auch die Auswirkungen des Mindestlohns anders aussehen. Bis jetzt scheint er aber eher eine kluge Entscheidung gewesen zu sein.

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