Beamter aus dem Umweltministerium schießt Elefanten ab

Was für eine Posse um einen Beamten aus dem Thüringer Umweltministerium, hier hat mal wieder jegliches Fingerspitzengefühl im Umgang mit öffentlichkeitswirksamen und brisanten Themen gefehlt. Ein Abteilungsleiter aus dem Umweltministerium hatte nichts besseres zu tun als Ende 2013 in einem Urlaub in Botswana auf Elefantenjagd zu gehen. Gerade erst hatte der Fall eines Amerikaners, der eine Jagdlizenz zum Abschuss eines Nashorns ersteigert hatte, für weltweite Empörung gesorgt, jetzt kommt der nächste Auslöser also aus Thüringen.

Fotos von der erfolgreichen Großwildjagd machten die Runde – bis in die Öffentlichkeit

Nach erfolgreicher Jagd ließ sich der betroffene Beamte neben einem toten Elefanten fotografieren und verschickte die Bilder anschließend an Kollegen – schließlich sind die Bilder vor einigen Tagen in der Öffentlichkeit gelandet. Der Sturm der Empörung ließ nicht lange auf sich warten, der Bericht über den Beamten auf Elefantenjagd wurde nicht nur in deutschen Medien behandelt, sondern fand auch seinen Weg in internationale Berichterstattung. Auf der Petitionsplattform change.org schlossen sich außerdem mehrere tausend Nutzer der Forderung an, dass der Beamte seinen Posten räumen solle.

Auch seitens verschiedener Landespolitiker wurden Forderungen nach Konsequenzen laut, vor allem von Grünen und Linkspartei, der Linksfraktionschef Bodo Ramelow sprach von „instinktlosem Verhalten“, der Mann habe sich als hochrangiger Beamter um Umweltministerium „restlos diskreditiert“ – gerade weil der Abteilung, der der Beamte angehörte, offenbar auch das Thema Artenschutz zugeteilt war.

Bis Ende 2013 wurden Jagdlizenzen ganz legal verkauft

Legal war die Tötung des Elefanten wohl, denn bis Ende 2013 war der Kauf von Jagdlizenzen in Botswana noch erlaubt, ab Januar dann nicht mehr – die Grünen im Landtag sprachen deshalb auch von einer „Last-Minute-Trophäenjagd“. Trotzdem kann man wohl tatsächlich von jemandem, der sich beruflich mit Themen wie Umweltschutz, Artenschutz und Nachhaltigkeit beschäftigt, ein wenig mehr Instinkt erwarten.

Jetzt wurde der öffentliche Druck offenbar doch zu groß. Nachdem sich der Thüringer Umweltminister Reinholz zunächst geweigert hatte, Konsequenzen zu ziehen, weil es sich bei dem Jagdausflug um eine Privatsache gehandelt habe, wurde der Beamte jetzt versetzt. Angesichts der Geschichte ist es vielleicht auch angebracht, dass der Beamte mit einem anderen Thema als dem Artenschutz zu tun hat. Unschön bei dem Drama ist allerdings, dass der Elefantenjäger wohl auch massiven Drohungen ausgesetzt war, sogar von Morddrohungen ist die Rede – deshalb habe man beim Umweltministerium den Mann auch aus der Schusslinie nehmen wollen.

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