Die Bahn hat die Nase voll

Der Markt der Fernbusse schrumpft weiter – jedenfalls mit Blick auf die Zahl der Anbieter. Jetzt also auch noch Berlin Linien Busse, das Busunternehmen, mit dem die Deutsche Bahn eigentlich den Neueinsteigern im Mobilitätsgeschäft Paroli bieten wollte. So schnell wie bei den Fernbussen hat sich wohl bisher kaum ein Markt nach der Entstehung konsolidiert.

Fernbusse fahren bisher Verluste ein

Dass einige Betreiber der Fernbusse früher oder später aufgeben würden, war lange klar, dafür waren die Preise gerade in der Anfangszeit zu niedrig und die Verluste bei allen Unternehmen zu groß. Dass nun aber ausgerechnet Berlin Linien Busse das Feld räumt, ist doch einigermaßen überraschend. Denn zum einen sollte es eigentlich kaum ein Unternehmen in Deutschland geben, dass mehr Logistik- und Transportkompetenz (und das nötige Kleingeld) für das Geschäft mit den Fernbussen mitbringt als die Bahn. Zum anderen wächst mit Flixbus ein immer stärkerer Konkurrent für die Bahn heran, der ihr die Kunden wegschnappt – nun wird sie auf diesem für sie wichtigen Feld selbst nicht mehr mitmischen können.

Fahrer arbeiten oft am Limit – oder darüber hinaus

Je mehr sich die Branche konsolidiert, desto eher werden in Zukunft wohl die Preise anziehen, weil die Dumpingpreise nicht mehr nötig sind. Und was vielen Studenten und anderen sparsamen Fahrgästen wenig schmecken dürfte, ist wahrscheinlich auch dringend nötig.

Bei Bento beschreibt Jan Petter, wie die niedrigen Preise der Fernbusse nicht nur zu Lasten der Gewinne der Unternehmen gehen, sondern auch der Arbeitsbedingungen für die Busfahrer, die angesichts des wirtschaftlichen Drucks bei Arbeitszeiten schummeln und in ihren Pausenzeiten verschiedene Aufgaben übernehmen müssen. Er sagt dazu: „Das ist sicher nicht die Schuld der Fahrer. Viele arbeiten am Limit – und oft noch darüber hinaus. Die schlechten Bedingungen haben System. Betriebsräte gibt es in dieser Branche aus Prinzip nicht.“

Mehr Beiträge rund um Nachhaltigkeit und Eco Fashion hier im Blog oder bei Coromandel, deinem Label für nachhaltige Klamotten.