Manchmal kann man die ganze Scheiße nicht mehr ertragen, die man sich beim Kampf für mehr Nachhaltigkeit und nachhaltige Kleidung rechts und links reinziehen muss. Wir wurden heute von PETA mit einem Video zur Produktion von Angorawolle bedacht, in dem Kaninchen bei lebendigem Leib das Fell ausgerissen wird, während diese vor Schmerzen schreien. Laut PETA handelt es sich dabei um Undercover-Aufnahmen aus der Produktion von PETA Asia – wir sehen ein Beispiel fortgeschrittener Verrohung unserer menschlichen Rasse.
Angora wird in vielen kuschlig weichen Produkten wie Pullovern oder Accessoires verwendet, aber wenn man sieht, wie die Tiere für diese herrliche Kuschligkeit leiden, vergeht einem die Lust auf den heimeligen Winterspaziergang. Rund 90 % der in Produkten verarbeiteten Angorawolle stammt aus China, einem Land, das nicht gerade für den zimperlichen Umgang mit Tieren bekannt ist. Nach Angaben der Tierschützer von PETA existieren in China keine Strafen für Tierquälerei oder Gesetze für den Umgang mit Tieren. Selbst wenn eine Klamotte mit Angora vielleicht in einem anderen Land endgefertigt wird, stammt die Angorawolle höchstwahrscheinlich aus China. PETA schreibt auf seiner Website über die Tierquälerei: „Unser Ermittler filmte Arbeiter, die den Tieren gewaltsam das Fell aus ihrer sensiblen Haut rissen, während die Angorakaninchen markerschütternd vor Schmerzen schrien. Nach dieser traumatischen Misshandlung, die die Kaninchen alle drei Monate erleiden müssen, verfallen die Tiere in eine Schockstarre und verkriechen sich in ihren winzigen Einzelkäfigen.“
Kaninchen sind Fluchttiere, deshalb ist die Prozedur für sie auch nicht viel leichter zu ertragen, wenn Schermaschinen zum Einsatz kommen. Die Tiere werden an den Pfoten gefesselt und wie auf einer Streckbank fixiert, dann kommen die Maschinen zum Einsatz. Durch die grobe Verfahrensweise und die Bewegungen der angsterfüllten Tiere erleiden diese Schnitte und Verletzungen, was die Qual unerträglich macht.
PETA setzt sich gegen den Einsatz von Angorawolle und den Verkauf von solchen Produkten ein, damit der Tierquälerei ein Ende bereitet wird. Auf der Website der Tierschutzorganisation kann man eine Kampagne unterstützen, mit der man dem Kauf von Angoraprodukten abschwören kann – wir sind auf jeden Fall dabei, nachdem wir die traumatisierenden Bilder gesehen haben. PETA empfiehlt übrigens den Kauf tierfreundlicher Materialien, vor allem pflanzlichen Ursprungs: „Tragen und kaufen Sie tierfreundliche Materialien. Tencel oder Viskose aus Pflanzenfasern sind atmungsaktiv, haltbar und biologisch abbaubar. Lyocell (aus Zellulose) hat den gleichen weichen Griff wie Angora und ist zudem feuchtigkeitsabweisend. Weitere Alternativen zu Wolle sind auch Polyestervlies, synthetisches Shearling, Sisal, Bambus, Baumwollflanell, Vlies, Acryl und Sojaseide.“
Wir empfehlen Biobaumwolle, die mit dem GOTS-Siegel markiert wurde, denn hier kann man den schädlichen Einfluss der Kleidungsindustrie zumindest mindern. Damit wir solche Bilder von Tierquälerei in Zukunft hoffentlich weniger sehen. Frohe Weihnachten.
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