Neue Ölkatastrophe in Thailand könnte Auswirkungen auf Tourismus haben

In den letzten Tagen waren Meldungen über eine aktuelle und eine bereits vergangene Ölverschmutzung an verschiedenen Stellen des Erdballs zu verfolgen. Das aktuelle und gleichzeitig kleinere Ölleck war im Golf von Thailand zu beklagen, hier sind am Wochenende aus einer Pipeline angeblich rund 50.000 Liter Öl ins Meer geflossen. Der dabei entstandene Ölteppich hat inzwischen die thailändische Ferieninsel Ko Samet erreicht, wo hunderte Helfer versucht haben, rund 300 Meter Strand von den klebrigen, schwarzen Ölmassen zu befreien.

Sollte die Zahl von 50.000 Litern stimmen, handelt es sich immerhin im Vergleich zu anderen Umweltkatastrophen um eine vergleichsweise kleine Menge – ein schwacher Trost, aber man gibt sich ja schon mit wenig zufrieden… Greenpeace hat die Regierung trotzdem aufgefordert, die Förderung von Öl im Golf von Thailand zu stoppen, da es in den vergangenen drei Jahrzehnten zu über 200 Unfällen mit ausgelaufenem Öl gekommen sei. Vielleicht muss erst eine schlimmere Umweltkatastrophe folgen, die auch mit entsprechenden Einbußen beim Tourismus einhergeht, damit es auch wirtschaftlich schmerzt. Einige Urlauber in der betroffenen Region haben wohl schon ihren Aufenthalt abgebrochen.

Nachhaltigkeit: US-Unternehmen investieren nicht in Umweltschutz, sondern in Gerichtsverfahren

Die Meldungen zur bereits vergangenen, aber ungleich schlimmeren Katastrophe, betrafen die Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Frühjahr 2010. Bei dieser Umweltkatastrophe flossen damals 4,9 Millionen Barrel Öl in den Folg von Mexiko, das entspricht fast 800 Millionen Litern. Vor einigen Tagen ist nun herausgekommen, dass der amerikanische Halliburton-Konzern, der bislang stets seine Unschuld beteuert hatte, wichtige, belastende Beweise vernichtet hat. Halliburton hat damals den Zement geliefert und angebracht, mit dem das Bohrloch unterhalb der Plattform abgedichtet wurde. Mängel bei der Abdichtung führten dann aber dazu, dass Gas in die Belüftungssysteme der Deepwater Horizon strömen konnte, was schließlich zur Explosion führte. Halliburton hat nach Presseberichten schon im Mai und Juni 2010 verschiedene Untersuchungen laufen lassen, die ergaben, dass die mangelhafte Zementabdichtung maßgeblich zum Unglück beigetragen hat – diese Ergebnisse wurden aber vom Unternehmen vernichtet.

Seit diesem Jahr stehen sowohl BP als auch Halliburton wegen der Ölkatastrophe in den USA vor Gericht, die beiden ehemaligen Partner haben sich zwischenzeitlich gegenseitig verklagt. Bei den laufenden Verfahren geht es auch um die Frage, inwieweit die Unternehmen Schuld für den Vorfall tragen. Wenn einem der Unternehmen grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen würde, müsste es wohl bis zu 4.300 Dollar je ausgelaufenem Barrell Öl zahlen. Wegen der eingeleiteten Aufräumarbeiten wurden bereits knapp 800.000 Barrel von den insgesamt geschätzten 4,9 Millionen ausgeflossenen Barrel abgezogen, doch BP hält auch die verbleibenden 4,1 Millionen für deutlich zu hoch angesetzt. Sollte es bei den 4,1 Millionen Barrel bleiben und ein Unternehmen den Satz von 4.300 Dollar je Barrel bezahlen müssen, würde sich eine Strafe von 17,6 Milliarden Dollar ergeben. Wahrscheinlich wird es so nicht kommen, weil die Unternehmen noch die eine oder andere Möglichkeit finden werden, um sich aus der Verantwortung zu stehlen, aber das wär doch mal ein echter Anreiz, zukünftige Ölkatastrophen zu verhindern!

Eine unserer Lieblingsdesignerinnen, Anna Alexandrova aus Bulgarien, hat sich genau mit diesem Thema auseinandergesetzt – unter dem Motto „What goes in the ocean, goes in you“. Ihre Motive „Crunchy Sushi“ und „Whale“ passen zu den Berichten über die Ölkatastrophen wie die Faust aufs Auge, mehr dazu im Coromandel Shop!

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