Echter Pelz wird falsch ausgezeichnet

Pelz is back! Scheinbar muss man in unserer bunten Warenwelt wirklich als Sherlock Holmes losgehen, um das bisweilen abartige Gewinnstreben vieler Menschen und Unternehmen nicht zu unterstützen. Denn selbst wer mit besten Absichten konsumieren möchte, wird allzu leicht hinters Licht geführt. Gerade noch müssen wir verarbeiten, wie in China Hundeleder für unsere Klamotten „gewonnen“ wird, ohne dass wir es mitkriegen. Nun stellt sich laut Recherchen von quer raus: Viele Kleidungsstücke, die bei uns ganz ethisch korrekt als Kunstpelze verhökert werden, sind tatsächlich mit echtem Pelz besetzt.

Pelz wird zur Ramschware

Wer hätte das gedacht? Eine kranke Wendung unserer Konsumwelt macht es möglich: Offenbar ist echter Pelz oft inzwischen sogar günstiger als Kunstpelz, sodass es für die Unternehmen lukrativer ist, Echtpelz zu verarbeiten. Vor einigen Jahrzehnten galt Pelz noch als Luxusartikel, jetzt ist er also zum Teil so billig, dass sich der Austausch gegen Kunstpelz aus Polyester nicht lohnt.

Dafür nehmen Klamottenläden offenbar auch in Kauf, ihre Kunden absichtlich oder zumindest grob fahrlässig hinters Licht zu führen. Tierschützer haben bei einem spontanen Einkauf in einer deutschen Innenstadt binnen Minuten zig Artikel gefunden, deren Pelzbesatz als Kunstpelz ausgezeichnet war, in Wirklichkeit aber aus echtem Pelz hergestellt wurde.

Keine Konsequenzen bei falscher Auszeichnung

Nachhaltigkeit bei Coromandel: Motiv gegen Pelze

Nachhaltigkeit bei Coromandel: Motiv gegen Pelze

Für den Laien ist die Unterscheidung zwischen Kunstpelz und echtem Pelz nicht so einfach, beide Materialien sind sich wirklich sehr ähnlich. Traurig also, dass man sich auch hier nicht auf die Auszeichnung an den Klamotten verlassen kann. Möglich ist das offenbar auch, weil die Hersteller kaum Konsequenzen zu befürchten haben, wenn der Betrug auffliegt. Die Verwendung von echtem Pelz unter falscher Bezeichnung gilt hierzulande offenbar als lässliche Sünde, das lässt man den Unternehmen ohne spürbare Strafen durchgehen. Für den Konsumenten allerdings ein weiteres Zeichen, dass der Beschiss wirklich an jeder Ecke wartet und man leider immer zwei mal hingucken muss, um eine gute Entscheidung treffen zu können…

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