Schimpansen über Jahrzehnte in Verschlag gehalten
PETA spricht von der „Affenschande von Wedemar“, gemeint ist die widerliche Haltung der Schimpansen Mimi und Dolly, die Dank des Einsatzes der Tierschützer nun ein Ende gefunden hat. Nicht irgendwo im chinesischen Hinterland, sondern im niedersächsischen Wedemar wurden Mimi und Dolly über Jahrzehnte (!) in einem nur neun Quadratmeter großen Verschlag auf dem Gelände einer Gärtnerei gehalten. Bei gutem Wetter stand den beiden immerhin noch ein etwas größeres Außengehege zur Verfügung.
Mimi und Dolly sollen schönen Lebensabend verbringen dürfen
Dass es sich hierbei kaum um artgerechte Haltung von Schimpansen handelt, braucht man auch dem letzten Spinner nicht mehr zu erklären, weder hatten Mimi und Dolly in ihrem Gefängnis die Möglichkeit, sich weiter als ein paar Schritte zu bewegen, noch gab es Möglichkeiten zur Ablenkung vom tristen Alltag. Die Mindestanforderung für die Haltung von Schimpansen liegt laut PETA in Deutschland bei 400 Quadratmetern, hiervon stand Mimi und Dolly also nur ein Bruchteil zur Verfügung.
Die schlimme Haltung der beiden ist allerdings nicht erst jetzt aufgefallen, schon im Jahr 2012 wurden die Tierschützer von PETA und dem Verein animal public auf Mimi und Dolly aufmerksam und erstatteten Anzeige beim zuständigen Veterinäramt – aber offenbar ohne durchschlagenden Erfolg. Obwohl die Haltungsbedingungen offensichtlich krass von den Mindestanforderungen abwichen, dauerte es nochmal über zwei Jahre, bis Mimi und Dolly nun endlich befreit werden konnten – auch dank der Unterstützung von 21.000 Menschen, die eine Online-Petition unterzeichneten. Mimi und Dolly wurden nun erst mal in eine Auffangstation gebracht und verbringen hoffentlich noch einen schönen Lebensabend in einem für sie geeigneten Gehege, man kann es ihnen nur von Herzen wünschen.
PETA sieht skandalöses Behördenversagen
Warum die Behörden nicht schon viel früher eingriffen, um die Schimpansen aus ihrer misslichen Lage zu befreien? Man weiß es nicht, PETA spricht jedenfalls von „anhaltender Tierquälerei und skandalösem Behördenversagen“. Auf der Website von animal public wird die Aktion so beschrieben: „Ein einzelnes Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier!“ Mehr muss man dazu nicht sagen.
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