Forscher testen Flüsse auf Chemikalien und werden fündig

Beim Thema Umweltverschmutzung denkt man ja erst mal an die ganz großen Sünder, ganz weit weg, aber die Europäer müssen sich auch an die eigene Nase packen, auch wenn sie beim Umweltschutz in vielen Bereichen sicher ganz gut mit dabei sind. Eine aktuelle Studie des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Uni Koblenz-Landau hat ergeben, dass die europäischen Flüsse und Gewässer reichlich durch chemische Substanzen belastet sind –  jedenfalls stärker als man bisher dachte.

Nachhaltigkeit: Giftige Chemikalien können vielerorts Organismen im Wasser schädigen

Eigentlich existiert auf europäischer Ebene eine Wasserrahmenrichtlinie, nach der die EU-Staaten die Wasserqualität bis zum Jahr 2015 deutlich verbessern wollen, angesichts der neuen Ergebnisse zur Umweltverschmutzung gehen die Forscher allerdings jetzt davon aus, dass die festgesetzten Ziele verfehlt werden. Schuld am Eintrag von Chemikalien sollen vor allem die Landwirtschaft und städtische Kläranlagen sein, die Liste der gefundenen Substanzen liest sich wie aus einem Chemiebaukasten: Neben Pestiziden wurden vor allem bedenkliche Konzentrationen von Organozinnverbindungen, bromierten Flammschutzmitteln und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen festgestellt – klingt nicht gesund…

Insgesamt wurden Daten zu 223 chemischen Substanzen aus den Einzugsgebieten von 91 Flüssen gesammelt, für rund die Hälfte der untersuchten Gewässer stellt die Belastung durch Chemikalien nach Angaben der Forscher ein ökologisches Risiko dar. In ca. 15 Prozent der Fälle müsse man sogar mit „akut toxischen Effekten auf Gewässerorganismen“ rechnen. Dabei gehen die Forscher eher davon aus, dass sie das Risiko in der Analyse eher unter- als überschätzt haben, die reale Situation der Umweltbelastung in den Flüssen sei in Wirklichkeit wahrscheinlich eher noch schlechter.

Für die Forscher steht fest, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um den Umweltschutz zu verbessern und den Eintrag von Chemikalien zukünftig deutlich einzugrenzen. Gerade die Landwirtschaft solle weniger chemische Substanzen einsetzen, und die Abwässer aus städtischen Klärwerken müssten besser gereinigt werden, bevor sie wieder in die Natur gelassen werden.

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