Ein bisschen was ist also doch in Bewegung gekommen seit dem verheerenden Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch mit über 1000 Toten vor einigen Monaten. Schnell ist nach dem Vorfall bekannt geworden, welche eklatanten Sicherheitsmängel in vielen Textilfabriken in Bangladesch bestehen und in welchem Umfang die meist weiblichen Arbeiter um Leib und Leben fürchten müssen. Schon vor einigen Wochen haben sich eine ganze Reihe von Textilunternehmen auf ein Abkommen zum Schutz von Textilarbeitern geeinigt, darunter H&M, Adidas, Zara, Karstadt und Metro. Seit dieser Woche ist für die Lieferanten der Handelsunternehmen und Modeketten ein Brandschutzabkommen in Kraft getreten, das für eine Stärkung der Arbeitssicherheit in den Fabriken sorgen soll.

Bis Mitte Juli sind die Unternehmen aufgefordert, ihre Lieferanten in Bangladesch zu benennen, damit Fachleute die betroffenen Fabriken begutachten und ggf. Maßnahmen für notwendige Reparaturen und Renovierungen erlassen können. Fabriken, die aufgrund mangelhafter Sicherheit zu gefährlich sind, können sogar ganz stillgelegt werden, wobei im Deutschlandfunk meiner Meinung nach sogar die Rede davon war, dass die Arbeiter trotzdem weiter bezahlt werden sollten – was ein sehr positives Signal an die Menschen vor Ort wäre. Laut eines Berichts der Deutschen Welle wurde in einer jüngsten Studie festgestellt, dass nur jede zehnte Textilfabrik in Bangladesch als sicher zu bewerten ist, von 66 untersuchten Werken waren wohl zwei sogar akut einsturzgefährdet.

Trotz der derzeitigen Missstände in Bangladesch hatten wir schon in einem früheren Post darüber gesprochen, dass ein totaler Boykott von Kleidung aus Bangladesch oder anderen Entwicklungsländern zugunsten nachhaltiger Kleidung eher zu einer Verschärfung der Zustände vor Ort beitragen würde. Natürlich ist es absolut zu begrüßen, wenn westliche Konsumenten mehr nachhaltige Kleidung kaufen und Klamotten bewusster auswählen, aber zusätzlich sollte auch versucht werden, bei den Produzenten einen Wandel für mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit für die Arbeiter zu erreichen. Wir glauben weiterhin, dass ein wichtiger Schritt zu einer Verbesserung der Zustände vor Ort in dem glaubwürdigen Einsatz von guten Siegeln und Zertifikaten liegt. Wir bei Coromandel achten bei der Auswahl unserer nachhaltigen Kleidung z. B. besonders auf die Zertifizierung nach dem GOTS.

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