Greenpeace findet Chemikalien in zahlreichen Textilien für Kinder

Wir haben ja alle gewusst, dass wir beim Thema Kleidung nicht lange auf die nächste Meldung über schlimme Arbeitsbedingungen oder schädliche Stoffe warten müssen – der nächste Skandal ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und heute ist es nun endlich wieder soweit: Greenpeace berichtet, dass sie gefährliche Chemikalien in zahlreichen Textil-Produkten für Kinder gefunden haben.

Gut oder giftig? Der Preis allein spielt keine Rolle

Nachdem wir also vor einiger Zeit über Chemikalien in Cremes informiert wurden, dann von zu viel Hormonen im Fleisch, ist jetzt also wieder die Kleidung dran. Für ihre Studie mit dem vielsagenden Titel „Kleine Monster im Kleiderschrank“ haben die Experten von Greenpeace viele Kleidungsstücke von unterschiedlichen Herstellern untersucht, darunter Primark, American Apparel, Disney, Mango und Adidas. Mit Blick auf die Funde von Chemikalien in den Klamotten hat es nach Angaben der Umweltschützer keine Rolle gespielt, ob die Kleidung von teuren Labels stammte oder vom Billigdiscounter um die Ecke – auf den Preis als Maßstab für die Qualität und Unbedenklichkeit kann man sich also nicht verlassen. Ein Chemieexperte von Greenpeace hat hierzu erklärt, dass man im teuren Badeanzug von Burberry genauso viele Chemikalien gefunden haben wie im Billigprodukt von Primark, Spitzenreiter sei hier sogar Adidas geworden. Ausgerechnet Adidas, diese anständige deutsche Firma. Gerade bei Primark waren wir nicht richtig überrascht, schließlich hatte das ZDF in einer Reportage schon vor ein paar Wochen darüber berichtet, dass die Kleidung des Unternehmens z. T. unter einer Chemie-Duftglocke hängt.

Einige der gefundenen Chemikalien waren Weichmacher, per- und polyfluorierte Verbindungen (PFC) sowie Nonylphenolethoxylate (NPE), das klingt schon teuflisch, erst recht will man es nicht in seiner Kleidung haben – oder in der für das eigene Kind. Die verschiedenen von Greenpeace gefundenen Stoffe stehen im Verdacht, die unterschiedlichsten Wirkungen zu entfalten, vor allem, wenn sie als Cocktail auftreten, kann es gefährlich werden. Sie sind z. B. hormonell wirksam, krebserregend, schädlich für das Immunsystem oder die Fruchtbarkeit, und so setzt dich die teuflische Liste fort. Schon für Erwachsene können die gefundenen Giftstoffe schädlich sein, bei Kindern kann der verursachte Schaden allerdings noch größer sein, weil sie noch in der Entwicklung stecken.

Greenpeace empfiehlt zertifizierte nachhaltige Kleidung

Greenpeace fordert die Hersteller auf, saubere Kleidungsstücke herzustellen und sich stärker für den Schutz von Kindern und der Umwelt zu engagieren. Bereits vor einiger Zeit haben die Umweltschützer eine Detox-Kampagne ins Leben gerufen, mit der sie 18 Textilhersteller dazu bewegen konnten, für die Produktion ihrer Kleidung bis zum Jahr 2020 auf den Einsatz von Risiko-Chemikalien zu verzichten. Bis jetzt haben die Unternehmen hier offensichtlich nicht viel getan und warten lieber noch ein paar Jahre, solange kann man das Zeug ja noch einsetzen.

Für Greenpeace steht fest, was wir als Label für nachhaltige Kleidung nur begrüßen können: Beim Kauf von Klamotten sollte man auf vertrauenswürdige Siegel achten wie das vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) oder vom Global Organic Textile Standard (GOTS). Für uns die richtige Empfehlung, schließlich haben wir aus gutem Grund nur Produkte ins Programm aufgenommen, die nach dem GOTS zertifiziert sind und somit strenge Vorschriften erfüllen müssen. Nachhaltige Kleidung, die nach einem dieser strengen Standards zertifiziert wird, ist vielleicht teurer als die konventionellen Produkte – aber um sich oder sein Kind nicht einem Chemiecocktail auszusetzen, dessen Wirkung man nicht kennt, sind die höheren Preise mehr als gerechtfertigt.

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