Nachhaltige Shops kommen – und gehen leider wieder

Für nachhaltige Shops ist das Internet kein einfaches Pflaster, trotz der eigentlich positiven Signale, die seitens der Kundschaft ausgesandt werden. Wenn Bio-Fleisch, Fair Trade-Kaffee und Bio-Waschmittel in den letzten Jahren immer neue Rekordumsätze vermelden, sollte doch für nachhaltige Shops genug Platz im Netz sein. Wie schwierig es noch ist, genug Kunden zum Online-Kauf nachhaltiger Produkte zu bewegen, zeigt das Beispiel Monagoo.

Haben Kleine eine Chance gegen Amazon und Co?

Erst vor wenigen Tagen haben wir erfahren, dass Monagoo seinen Onlineshop bis Ende des Monats schließen und sich völlig neu aufstellen wird. Vergleicht man verschiedene nachhaltige Shops im Internet, dann war Monagoo ganz offensichtlich kein ganz kleiner Fisch mehr und konnte nach eigenen Angaben auch recht stolze Wachstumszahlen seit der Öffnung des Shops erzielen. Trotzdem hat die positive Entwicklung offensichtlich nicht gereicht, um in absehbarer Zeit profitabel arbeiten zu können, sodass jetzt beschlossen wurde, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. In Zukunft will das Team von Monagoo sein gesammeltes Wissen nutzen, um Beratungsleistungen rund um das Thema Nachhaltigkeit anzubieten und insbesondere grüne Startups zu unterstützen.

Wenn es nicht mal größere Anbieter wie Monagoo schaffen, gegen Amazon und Co durch den Fokus auf nachhaltige Produkte anzustinken, haben nachhaltige Shops dann im Moment überhaupt eine Chance zu bestehen? Gute Frage, einige nachhaltige Shops halten sich immerhin schon seit Jahren und machen zumindest nicht den Eindruck, dass in absehbarer Zeit jemand den Stecker ziehen könnte. Allerdings war auch bei Monagoo von außen nicht abzusehen, dass so kurzfristig die Reißleine gezogen werden könnte – bis das Team entschieden hat, dass man lieber rechtzeitig Schluss macht als über Jahre mehr oder weniger erfolgreich vor sich hinzudümpeln und den eigenen Plänen hinterherzurennen.

Nachhaltige Shops – es gibt ein Leben danach

Der Entscheidung des Monagoo-Teams, öffentlich die Schließung des Shops zu verkünden und die Hintergründe der Entscheidung auf der eigenen Seite transparent zu kommunizieren, gilt unser Respekt – viele andere hätten wahrscheinlich lieber klammheimlich alles abgewickelt. Für uns bleibt die traurige, aber gleichzeitig beruhigende Erkenntnis, dass trotz aller guten Absichten und viel Einsatz nachhaltige Shops eben scheitern können und dass das kein Weltuntergang ist. Wenn man wie die Köpfe hinter Monagoo rechtzeitig die nötigen Konsequenzen zieht, kann man sich schütteln, wieder aufstehen und seine nachhaltigen Interessen in anderer Form verfolgen.

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