Große Waschmittelpackungen sind bezogen auf die Waschladungen häufig deutlich teurer
Die NDR-Sendung Markt hat sich in der letzten Sendung mal die unterschiedlichen Verpackungsgrößen von Waschmittelherstellern angesehen und geprüft, wie die verschiedenen Packungen preislich auseinanderliegen und wie weit man als Verbraucher jeweils damit reicht. Überraschendes Ergebnis: Die großen oder XXL-Packungen sind oft, anders als man vermuten sollte, bezogen auf die Zahl der Waschladungen deutlich teurer als die kleinen.
Höhere Dosierung nötig – Hersteller nehmen es mit der Nachhaltigkeit nicht so genau
Die Tests haben gezeigt, dass der Preis pro Waschladung bei den großen Packungen bis zu 20% teurer ist als bei den kompakten Größen. Der Hammer ist allerdings, dass man mit den großen Packungen oft nicht mal mehr Waschladungen erreicht als bei den kleinen, weil man das Waschmittel der großen Packungen meist deutlich höher dosieren muss. Bei Persil Color Megaperls werden z. B. bei mittleren Verschmutzungen 85 ml Waschmittel aus der kleinen Packung empfohlen, bei der großen Packung soll man hingegen 135 ml nehmen – also fast 60 % mehr. Bei Spee liegt der Unterschied bei fast 70%, bei Burti sogar bei 126%. Wie kommt’s?
Für Verbraucherschützer liegen die krassen Unterschiede an dem Einsatz von Füllstoffen seitens der Hersteller. Diese blasen ihre Produkte in den großen Packungen mit überflüssigen Stoffen künstlich auf, sodass das Waschmittel dann deutlich höher dosiert werden muss als die konzentrierteren Kompaktwaschmittel – mancher würde vielleicht von mieser Verbrauchertäuschung sprechen (wir natürlich nicht).
Unnötige Füllstoffe strecken die Waschmittel und belasten Umwelt und Natur
Als ein Beispiel für solche Füllmittel wird von den Autoren Natriumsulfat genannt, das keine Wirkung auf die Waschleistung hat, aber laut Herstellern angeblich für die Rieselfähigkeit der Pulver nötig ist. Aber wie sieht es mit der Nachhaltigkeit des Vorgehens der Hersteller aus? Alles unbedenklich? Nicht wirklich. Für Umwelt und Natur ist die Beigabe von Natriumsulfat allerdings nicht unproblematisch, weil es Kläranlagen ungefiltert passiert und vollständig in die Gewässer gelangt und diese belastet. Ebenfalls umweltschädlich ist, dass die großen Pakete, obwohl sie sinnlos aufgeblasen werden, wahnsinnig viel Platz beim Transport einnehmen und dadurch für den Ausstoß vieler Tonnen CO2 verantwortlich sind.
Die Hersteller verschließen vor diesen Problemen zu Gunsten höherer Profite offenbar gerne die Augen, hier wird mit Schlagworten wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit lebhaft um sich geworfen, auf den großen Packungen prangen zudem oft noch Siegel (z. B. Sustainable Cleaning, Cleanright), die auf die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit der Produkte hinweisen sollen. Aus Sicht der Verbraucherschützer handeln die Produzenten allerdings in höchstem Maße unverantwortlich, da sie billigend in Kauf nehmen, dass ihre nutzlosen Füllstoffe die Umwelt belasten – Greenwashing lässt grüßen.
Scheinheiliges Argument mancher Hersteller: Das Waschmittel in den großen Packungen sei für den Verbraucher besser dosierbar und damit ressourcenschonend, was allerdings ziemliche Augenwischerei ist. Wer einigermaßen in der Lage ist, mit einem Messbecher umzugehen, sollte auch niedrigere Dosierungen in den Griff bekommen können, hier wird man als Konsument geradezu für dumm verkauft.
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