Betroffene Menschen im Nigerdelta werden doch noch entschädigt
Lange Jahre sah es so aus, als würden die Menschen im Nigerdelta mit ihrem Schicksal allein gelassen. Nachdem im Jahr 2008 aus Pipelines des Ölkonzerns Shell im Nigerdelta mehrere Millionen Liter Erdöl in die Umwelt flossen, lehnte das Unternehmen erst mal über Jahre ab, im Rahmen von Entschädigungen und Schadensersatzzahlungen wenigstens finanziell Verantwortung für die Umweltverschmutzung zu übernehmen. Jetzt hat man sich aber darauf geeinigt, dass Shell rund 70 Millionen Euro Entschädigung zahlt, der größte Teil der Summe geht direkt an Betroffene der Ölkatastrophe im Nigerdelta.
Nach Jahren des Widerstands stimmt Shell dem Vergleich zu
Umweltschützer hatten schon seit Jahren auf die Folgen der Ölpest im Nigerdelta und das abwartende Verhalten von Shell hingewiesen, immer wieder mal geisterte der Fall durch die Medien. So richtig Bewegung kam aber trotz einiger öffentlicher Aufmerksamkeit nicht in den Fall. Nun wurde also nach über sechs Jahren ein Vergleich ausgehandelt, bei dem die von Shell gezahlte Summe offenbar zu knapp zwei Dritteln unter den einzelnen Klägern aufgeteilt wird, während der Rest der Allgemeinheit zu Gute kommen soll. Dass am Ende immerhin eine solche Summe für die Menschen im Nigerdelta herausgekommen ist, ist wohl, obwohl die wahren Kosten für Mensch und Umwelt hierdurch wahrscheinlich bei Weitem nicht abgedeckt sind, schon als Erfolg zu sehen, denn eigentlich wollte Shell deutlich weniger zahlen, nämlich nur knapp 38 Millionen Euro.
Für die Betroffenen im Nigerdelta immerhin ein gewisser Trost, obwohl hier auch der Frust darüber groß ist, dass Shell über Jahre das Ausmaß der Ölkatastrophe nicht anerkennen wollte und immer wieder auf weit geringere Mengen ausgelaufenen Öls hinwies. Dabei sind die nun gezahlten Summen wohl für Shell weit weniger schmerzhaft als die Folgen der Ölpest für die zahlreichen Bauern und Fischer im Nigerdelta, die sehen mussten, wie sie mit den Hinterlassenschaften der Ölindustrie klar kommen – wer weiß, wie viele Menschen letztendlich ihrer Existenzgrundlage beraubt wurden.
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