Umweltschützer wollen Folgen der Ölpest in Russland eindämmen
Eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten hat im Norden Russlands dem Kampf gegen die Folgen einer Ölpest von dramatischem Ausmaß aufgenommen – soweit das mit den Möglichkeiten der Umweltschützer überhaupt möglich ist. Dass es in der Auseinandersetzung zwischen Umweltschützern und der russischen Seite zu unschönen Szenen kommen kann, weiß die Weltöffentlichkeit spätestens seit der Festsetzung des Greenpeace-Schiffs „Arctic Sunrise“ und der Inhaftierung seiner Crew – die zum Glück am Ende einigermaßen glimpflich ausging.
Geringe Strafen machen Umweltverschmutzung für Ölkonzerne möglich
Doch von den Querelen aus diesem hart geführten Kampf gegen Ölförderung im Ökosystem Arktis wollen sich die Umweltschützer bei ihrem jetzigen Ölpest-Einsatz nicht abbringen lassen. In der Komi-Region sollen nach Greenpeace-Angaben in den kommenden Wochen weitreichende Ölverschmutzungen lokalisiert, kartographiert und schließlich nach Möglichkeit auch gereinigt werden. Das Problem in Russland ist, dass die Ölkonzerne selbst bei dramatischen Umweltverschmutzungen viel zu geringe Strafen zahlen müssen, die sie kaum jucken, und deshalb eine Ölpest im Rahmen ihrer schmutzigen Geschäfte billigend in Kauf nehmen.
Ölpest lässt sich in verschiedenen russischen Regionen beobachten
Für die Natur und Tierwelt in der Region leider sowas wie ein Todesurteil, denn über rostende Rohrleitungen, die einfach nicht repariert werden, versickern pro Jahr knapp 4,5 Millionen Tonnen Erdöl im Boden. Die Folgen der von den Unternehmen verursachten Ölpest sei hier besonders drastisch zu erleben, aber laut Umweltschützern lassen sich rostige Rohre, verölte Seen und tote Wälder auch in anderen Regionen Russlands beobachten. Harte Strafen müssen die Ölkonzerne nicht fürchten, aber finanzielle Verantwortung für die stetig vor sich hinsickernde Ölpest übernehmen die Unternehmen selbstverständlich auch nicht, auch wenn sie das angesichts der fetten Einnahmen aus dem Ölgeschäft wohl könnten.
Greenpeace zitiert den russischen Umweltminister Donskoy, laut dem die Modernisierung der Rohrleitungen rund 26 Milliarden Euro kosten würde – damit wäre der Ölpest ein Ende gesetzt. Aber obwohl die russischen Ölkonzerne zwischen 2007 und 2011 einen Nettogewinn von 49 Milliarden Euro verzeichnet haben, wird hier zu Lasten der Menschen und Umwelt vor Ort gespart, weil die Politik die Konzerne offenbar schonen will.
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