Nachhaltige Fleischerzeugung scheint immer noch in weiter Ferne

In der vergangegen Woche gab’s im Ersten mal wieder Entlarvendes aus der Welt der Fleischindustrie zu sehen. In der Reportage „Gequält, totgeschlagen und weggeworfen“ konnte, wenn man sich denn die Bilder denn ohne größeren Brechreiz angucken konnte, der geneigte Verbraucher und Fleischkonsument mal wieder hautnah miterleben, wie hierzulande mit Tieren umgegangen wird, deren einziger Lebensinhalt darin besteht, auf unserem Teller zu landen. In diesem Fall wurde die Ferkelzucht unter die Lupe genommen, wobei es angesichts der sich immer wiederholenden grausamen Bilder ja schon fast keine Rolle mehr zu spielen scheint, welche armen Kreaturen gerade wieder in die schamlosen Hände der Mitarbeiter der Fleischindustrie geraten – dieses Mal Ferkel, in der kommenden Woche Kälber, dann wieder Puten und geschredderte Hähnchen, das Karussell dreht sich weiter.

Ferkel werden totgeschlagen und gequält

In dem 30-minütigen Film wurde mal wieder die ganze Klaviatur der Tierquälerei bespielt, Ferkel verenden, weil die hochgezüchteten Muttersauen gar nicht mehr alle Ferkel eines Wurfs versorgen können, werden kurzerhand totgeschlagen oder gleich bei lebendigem Leib entsorgt – so macht der Fleischkonsum mal wieder richtig Spaß, wo geht’s hier zum nächsten Schnitzel?? Wie lange muss man wohl in der Fleischindustrie arbeiten, bis einem das Schicksal der Tiere so komplett am Arsch vorbeigeht wie in der Reportage gezeigt. Ab wann setzt eine Verrohung durch die alltägliche Arbeit ein, durch die Tiere irgendwann nur noch als bloße Sache empfunden werden, mit der man umgehen kann wie mit einem alten Gummistiefel?

http://www.youtube.com/watch?v=iynTL3HFoRE

Politik und Verbraucher sind empört, Fleischerzeuger wiegeln wie immer ab

In der gestrigen Sendung hat Report Mainz jetzt nochmal nachgefühlt, wie denn das Echo in der Republik nach der Ausstrahlung des Berichts aussah. Tatsächlich haben die Bilder, obwohl sie in dieser oder ähnlicher Form nun schon zum zigsten Mal über den Bildschirm geflimmert sind, offenbar einige Reaktionen und Diskussionen angestoßen, jedenfalls wurde in manchen Bundesländern zügig mit neuen Verordnungen zur Tötung von Ferkeln reagiert. Von den Interessenvertretern der Landwirte und Fleischproduzenten kamen natürlich wie immer die gleichen, vorhersehbaren, ewiggestrigen Erklärungen zu den Einzelfällen und schwarzen Schafen, die niemand außerhalb der Branche mehr hören kann. Was wäre das für eine Überraschung, wenn die Fleischerzeuger selber mal mit Empörung reagieren würden und die gefühlt wöchentlich auftretenden Einzelfälle endlich abstellen würden.

Wie schön wäre es, wenn das Fass langsam überläuft und sich mehr und mehr Konsumenten gegen die Massenproduktion billigen Fleisches stellen, das im Supermarkt verscheuert wird. Vielleicht kommt ja jetzt doch langsam eine Bewegung für mehr Ethik und Nachhaltigkeit in der Tierzucht in Gang, die die Produzenten endlich zu einem Umdenken beim Fleischkonsum zwingt, bei dem aus dem ewigen Gelaber und den Absichtserklärungen endlich etwas folgt. So schrecklich die Bilder der Skandale immer wieder sind, es bleibt zu hoffen, dass steter Tropen den Stein höhlt und wir solche Reportagen irgendwann nicht mehr sehen müssen… Jeder hat es selbst in der Hand.

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