Eindrücklich beschreibt Sibylle Berg in ihrer SPON-Kolumne, wie das eigentlich auf den ersten Blick gut gemeinte Prinzip der Shareconomy dazu führt, dass die Kohle meist an den Spitzen der beteiligten Unternehmen hängen bleibt, während der Existenzkampf am Ende der Nahrungskette härter wird und an vielen Stellen die gegenseitige Ausbeutung droht. Die Risiken der Shareconomy kann man inzwischen in einigen Bereichen beobachten, z. B. bei Uber: Durch die neuen Geschäftsmodelle werden ursprünglich einigermaßen funktionierende und auskömmliche Jobs (Taxis) abgeschafft und durch hochmotivierte, eigenverantwortliche, kaum sozial abgesicherte und oft genug schlecht bezahlte Leute übernommen.
Berg schreibt dazu: „Möglicherweise ist jeder Mensch so: gefräßig, haltlos, gierig. Das Einzige, was verhindert, dass die ekelhaften Anteile der Persönlichkeit jedes Einzelnen die Welt ruinieren, ist die mangelnde Möglichkeit. Unsere Möglichkeit ist sanfte Ausbeutung, die wir Sharing nennen.“