Kein guter Einstand für die neue schwarz-gelbe Regierung in NRW – schon gar nicht mit Blick auf das Thema Tierschutz und artgerechte Haltung in der Landwirtschaft. Eigentlich wollte die neue Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking ja, laut Eigenwerbung, für mehr Verständnis für die Bauern und die Landwirtschaft werben, weil die ja so gute Arbeit machen.

Das ging allerdings schon in den ersten Wochen der Regierung eher nach hinten los, denn Tierschützer haben dokumentiert, dass in Schweinemastbetrieben, an denen die Ministerin bis vor kurzer Zeit noch beteiligt war, eklatante Mängel beim Tierschutz herrschen, von verdreckten Ställen über schwer verletzte Schweine bis hin zu nicht funktionierenden Wasserspendern. Die Bilder, die man in den Medien aus den Ställen sehen kann und die genauso aussehen, wie all die anderen Bilder von armen, gequälten Kreaturen in dreckigen Verschlägen, sprechen für sich.

Man fragt sich, wie jemand, der für derartige Verhältnisse verantwortlich ist, meinen kann, glaubwürdig für ein positives Image von Bauern und Fleischindustrie sorgen zu können. Vielleicht hat die Neu-Ministerin und gelernte Landwirtin gehofft, dass schon niemand rausfinden würde, welche Zustände in ihren Ställen herrschen. Zum Glück gibt es die engagierten Tierschützer, die immer wieder nachts in die Ställe eindringen und Mängel dokumentieren, nur leider scheint so wenig zu passieren, um die immer wieder festgestellten Zustände zu verbessern.

In den ersten Reaktionen auf die Berichte wird jetzt natürlich in bekannter Form erst mal alles abgestritten, alles Einzelfälle und überhaupt so nicht richtig. Tierschützer fordern trotzdem den Rücktritt von Schulze Föcking und bereiten teilweise sogar Klagen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor. Hoffentlich sieht die Ministerin selber ein, dass sie mit ihrer Vorbelastung kaum geeignet ist, um das Image der Landwirte zu verbessern. Und hoffentlich sieht der Ministerpräsident ein, dass eine Person, die mit Tierqual in Verbindung steht, nicht politische Verantwortung für die Haltung und Lebensbedingungen von Schweinen und anderen Tieren in NRW tragen sollte.

Übrigens waren die betroffenen Betriebe durch verschiedene Prüfungen (QS-Siegel, Veterinäre) ohne Beanstandungen durchgekommen, es bleibt dabei: Fleisch am besten wenig und wenn, dann nur da kaufen, wo man sich auf eine artgerechte Haltung weitgehend verlassen kann.

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