Einwegtüten verschlingen Ressourcen und verschmutzen die Umwelt

Das Umweltbundesamt hat sich angesichts der Unmengen an Einwegtüten, die wir als Konsumenten tagein, tagaus benutzen, zu Gunsten der Umwelt dafür ausgesprochen, die im Lebensmitteleinzelhandel schon übliche Bezahlpflicht für Einkaufstaschen auch auf andere Bereiche auszudehnen. Das Ziel: Effizientere Nutzung von Ressourcen, Vermeidung von Abfällen und Verringerung des Abfalleintrags in die Meere – also mehr Umweltschutz, Naturschutz und Nachhaltigkeit. Der Vizepräsident des Amtes sagt dazu: „Einwegtüten sind ein kurzlebiges Produkt. Selbst wenn man sie zwei- oder dreimal verwendet, so lassen sie sich dennoch schwer mit Abfallvermeidung und effizienter Ressourcennutzung in Einklang bringen. Zudem finden sie sich an den Küsten und in den Meeren. Bei Einwegtragetaschen aus Kunststoff spricht also viel für eine Bezahlpflicht.“

Deutsche Verbraucher sind bisher als der EU-Durschnitt

Immerhin sind die deutschen Verbraucher schon ganz gut dabei, wenn man sich mal in der EU umguckt. Nach einer  Studie im Auftrag von Handel und Kunststoffbranche verbrauchen die Deutschen jedes Jahr 76 Einweg-Plastiktüten, der EU-Schnitt liegt mit 198 Tüten deutlich darüber. Trotzdem heißen 76 Plastiktüten, dass wir jeden Monat mehr als sechs Tüten verbrauchen, die sich eigentlich durch den Einsatz von Mehrwegbeuteln und -taschen vermeiden ließen. Rund 6,1 Milliarden Plastiktragetaschen sollen in Deutschland jedes Jahr in Umlauf kommen, ein unfassbarer Berg Kunststoff, aber immerhin knapp eine Milliarde weniger als noch im Jahr 2000.

Das Umweltbundesamt lobt das deutsche Abfall- und Recyclingsystem in Deutschland, durch das ein großer Teil der Rohstoffe wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Trotzdem kritisiert das Amt, dass regelmäßig Plastiktüten in Umwelt und Natur gelangen würden, was angesichts der langen Lebensdauer der Beutel von meist mehreren hundert Jahren mit Nachhaltigkeit nicht zu vereinbaren ist. Für viele Meerestiere werden die weggeworfenen Plastiktüten zu einer echten Lebensgefahr, weil sie deren Mägen verstopfen und so zum Hungertod oder zu tödlichen inneren Verletzungen führen können. Auch giftige Stoffe können durch die Tüten in die Umwelt abgegeben werden, z. B. Weichmacher.

Zahl der Plastiktüten an Nord- und Ostsee werden erfasst

Offenbar haben sich fleißige Umweltschützer daran gemacht, die Auswirkungen der Plastiktüten auf die Umwelt, speziell an der Nord- und Ostseeküste, genauer zu untersuchen und die Zahl der gefundenen Tüten zu dokumentieren. So wurden nach Angaben des Umweltbundesamts in den Jahren von 2008 bis 2012 an der Nordseeküste durchschnittlich 1,5 Einweg-Plastiktüten und drei sog. Hemdchenbeutel (kleine, dünnwandige Plastiktüten) pro hundert Metern Küstenlinie gefunden.

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