Sektchen aufmachen und unsere neuen wilden Nachbarn begrüßen
Frohe Botschaft aus dem Reich der Wildnis: Derzeit gibt es ein paar besondere Heimkehrer, die ihren Weg zurück nach Deutschland finden, nachdem sie vor Jahren aus ihrer Heimat verdrängt wurden. Offenbar ist es durch verschiedene großangelegte Naturschutzprogramme und das Engagement vieler Menschen für mehr Nachhaltigkeit gelungen, wilde Tiere wie Wölfe, Luchse und Biber wieder zu einer Rückkehr nach Deutschland zu bewegen.
Viele engagieren sich für eine Rückkehr und ein Überleben der wilden Tiere
Das Comeback dieser Tierarten hierzulande kann man getrost einen großen Erfolg für die Natur- und Umweltschutzorganisationen nennen, die sich seit Jahren für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in Deutschland einsetzen. So engagiert sich der BUND z. B. seit Jahren für das Überleben der Wildkatzen, deren Lebensräume durch „die immer intensivere Nutzung der Landschaft durch Verkehr, Siedlungen und Landwirtschaft gefährdet“ seien. Von diesen Eingriffen in ihre Lebensräume sind aber eben auch eine Vielzahl anderer Tiere betroffen, wodurch die biologische Vielfalt in Deutschland bedroht ist. Aber auch Akteure wie die EU engagieren sich durch die Förderung zahlreicher Renaturierungsprojekte um einen nachhaltigen Naturschutz – jetzt können wir endlich mal die Erfolge bestaunen!
Nachhaltigkeit im Umgang mit Tieren war in der Vergangenheit oft noch weniger en vogue als heute, viele Rassen wurden deshalb zwischen Flensburg und Oberstdorf bereits vor langer Zeit ausgerottet, jetzt finden sich zum Glück wieder die ersten Exemplare in ihrer alten Heimat, eine echte Erfolgsmeldung für Wolf, Luchs und Biber. Von rund 300 Wölfen ist die Rede, von 40 Luchsen im Bayerischen Wald und im Harz sowie von 15.000 Bibern, vor allem in Süddeutschland und entlang der Elbe.
Die Rückkehr der Wildtiere bringt – wie zu erwarten war – sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Für die Ökosysteme ist die Existenz von natürlichen Räubern zunächst mal durchaus von Vorteil, weil so Populationen wie die von z. B. Rehen in Grenzen gehalten werden, die sich über die Knospen von Pflanzen hermachen und so ohne natürliche Feinde der Natur sogar eher schaden. Außerdem sorgen die Räuber dafür, dass die Tierpopulationen gesund bleiben, weil ihnen vor allem geschwächte und kranke Tiere zum Opfer fallen – Darwin und seine natürliche Auslese lassen grüßen.
Wilde Rückkehrer machen sich in Ökosystemen nützlich
Bei den bisherigen Zahlen der Rückkehrer wird sich auf absehbare Zeit eh kein Problem für die bisher weitgehend in Ruhe gelassenen Populationen ergeben, diese müssen im Moment meist eh gezielt von Jägern dezimiert werden, um die Natur zu schonen und das Gleichgewicht der Ökosysteme einigermaßen sicherzustellen. Auch den Bibern fällt eine wichtige Rolle zu: Durch den Bau von Dämmen sorgen sie für eine Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit von Flüssen, Überflutungen von flussnahen Gebieten und so eine natürliche Renaturierung.
Für die Natur und die Umwelt ist das Comeback der wilden Tiere also eher eine gute Nachricht, eine nachhaltige Entwicklung der Ökosysteme wird befördert, für die Menschen in den betroffenen Gebieten bringen die neuen Nachbarn allerdings auch Probleme und Sorgen – mitunter sogar Angst – mit sich. Verständlich, schließlich will man als Wanderer nicht plötzlich einem Rudel Wölfe gegenüberstehen, auch Menschen, deren wirtschaftliche Existenz wie im Fall von Schäfern von der Rückkehr der Tiere bedroht werden könnte, sehen dem wilden Treiben vermutlich eher mit Argwohn zu. Bisher sind die Katastrophenmeldungen von gerissenen Spaziergängern oder ausgelöschten Schafherden allerdings ausgeblieben.
Sorgen der Menschen sind ernstzunehmen, aber jetzt sollte endlich die Natur zum Zug kommen
Die Sorgen der Menschen sind auf jeden Fall nachzuvollziehen, die Frage ist allerdings, ob man jetzt zunächst weiter die Menschen zu ihrem Recht kommen lassen sollte, oder ob nicht dieses Mal auch die Tiere eine Chance verdient haben, sich wieder einen Lebensraum zurückzuerobern, der ihnen in der Vergangenheit gehörte und aus dem sie dann vom Menschen vertrieben wurden. Vielleicht ist jetzt ausnahmsweise mal der Mensch am Zug, zugunsten der Heimkehrer und gleichzeitig der Natur und der Nachhaltigkeit zurückzustecken und sich aus – ohnehin stark dezimierten – natürlichen Lebensräumen zurückzuziehen. Nachhaltigkeit bedeutet eben auch, dass die nachfolgenden Generationen ebenfalls eine Chance haben sollen, eine Natur und Ökosysteme vorzufinden und zu erfahren, die nicht völlig vom Menschen verunstaltet wurden.
Der Wildnis eine Chance!
Mehr zu spannenden nachhaltigen Themen hier im Blog oder direkt bei Coromandel, eurem Label für einzigartige, nachhaltige Kleidung und Eco Fashion!