Milchpreise im freien Fall
Nachdem die Milchpreise teilweise auf unter 20 Cent pro Liter gefallen sind, droht vielen Bauern das finanzielle Aus. Der Markt muss völlig überflutet sein, um überhaupt kostendeckend zu arbeiten, müssten die Milchbauern wohl 35 Cent pro Liter erhalten. Milch wird damit zur völligen Ramschware, die vielerorts aus Protest schon nur noch weggeschüttet wird – keine wünschenswerte Situation für ein Lebensmittel, für das zigtausend Milchkühe gehalten und versorgt werden müssen.
Milchmarkt hat nicht funktioniert
Offensichtlich hat der Markt in der Vergangenheit überhaupt nicht funktioniert, über Jahre wurde mehr und mehr Milch produziert, bis das Angebot viel zu groß war und die Preise immer weiter in den Keller gingen. Viele Milchbauern haben offenbar versuche, die Einbußen durch niedrigere Preise dadurch auszugleichen, dass sie immer noch mehr Milch produziert haben – so hat sich die Spirale immer weiter gedreht.
Jetzt wurden seitens des Landwirtschaftsministeriums 100 Millionen Euro Soforthilfe in Aussicht gestellt. Die Frage ist, wem ist damit wirklich geholfen? In Deutschland gibt es mehr als 70.000 Milchbauern, im Durchschnitt würde also jeder von diesen knapp 1.500 Euro erhalten – das dürfte kaum helfen, um über die Runden zu kommen, bis die Preise wieder steigen. Jedem Bauern ist zu wünschen, dass er nicht in eine wirtschaftliche Notlage gerät – aber in der jetzigen Situation scheint nur noch eine Bereinigung des Marktes zu helfen, die in anderen Branchen völlig natürlich passiert, nur in der Landwirtschaft nicht. Viele Milchbauern müssten die Produktion einstellen, bis Angebot und Nachfrage wieder einigermaßen übereinstimmen. Soforthilfen könnten den schmerzhaften Prozess nur noch weiter hinauszögern, auf Kosten der Allgemeinheit.
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