Veganes aus dem Chemiebaukasten

Wer sich schon länger eingehend mit veganer Ernährung beschäftigt, dem wird es immer schon klar gewesen sein. Mir ist in den letzten Tagen durch einen Medienbericht nochmal klar geworden: Für die vegane Ernährung spricht zwar wahnsinnig viel, unsere Welt wäre mit Sicherheit eine bessere, wenn wir alle deutlich weniger Fleisch essen würden. Aber vegane Lebensmittel, die als solche im Supermarkt verkauft werden, sind oft nicht so gesund, wie es die schöne Verpackung vermuten lässt – vegane Produkte erweisen sich oft als kleine Chemiebomben der Lebensmittelindustrie. Entscheidend ist nicht unbedingt, was nicht drin ist, sondern was drin ist, und das sind oft unschöne Zusatzstoffe.

Zusatzstoffe sind oft problematisch

Wer sich vegan ernährt und deshalb zu Obst und Gemüse greift, wird auf der sicheren Seite sein. Kritisch zu betrachten sind allerdings die zahlreichen Produkte der Lebensmittelindustrie, die einen Ersatz für fleisch- oder milchhaltige Produkte darstellen sollen, also z. B. veganer Mozzarella, vegane Milch oder vegane Wurst. Damit die veganen Produkte nämlich hinsichtlich Optik und Geschmack einigermaßen dem Vorbild entsprechen, müssen die Hersteller zum Teil ganz schön in die Trickkiste greifen. Zu viel Salz gehört da noch zu den harmlosen Bestandteilen, bei manchen veganen Produkten finden sich auch zahlreiche dubiose E-Nummern in der Zutatenliste, viele sind auch wesentlich stärker industriell verarbeitet (z. B. Reismilch) als konventionelle Produkte.

Dazu schreibt etwa die Verbraucherzentrale Hamburg nach einer Analyse verschiedener veganer Produkte: „Die Nachahmung von tierischen Produkten geht teilweise mit einem größeren Einsatz von Zusatzstoffen einher, sonst wäre die Herstellung oder ein annehmbarer Geschmack in den meisten Fällen gar nicht möglich. Veganer sollten also wissen, dass es viele der Lebensmittel, die sie einkaufen, keine naturreinen Produkte sind.“

Schluss mit den billigen Kopien

Ich hab nie so richtig verstanden, warum vegane Ernährung bei vielen Menschen bedeutet, dass man Fleischprodukte wie Wurst oder Buletten nachahmen muss – dass man meistens nur einen müden Abklatsch des Originals erreicht, dürfte ja klar sein. Ich habe bisher nur sehr wenige vegane Produkte gegessen, die ein Ersatz für Fleisch sein sollten und einigermaßen an das Vorbild erinnerten. Aber das muss doch auch gar nicht sein, es gibt schließlich tausende Möglichkeiten, tolle Sachen zu kochen, ohne durch verschiedene Labortricks Produkte nachahmen zu müssen, auf die man eigentlich verzichten will. Warum die schlechte Kopie, wenn man ein super Original haben kann? Bevor ich zu Buletten aus Grünkern greifen würde, die nichts mit den Fleischklopsen zu tun haben, finde ich Nudeln mit einer gut gemachten Tomatensauce mit Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern, Rotwein, Olivenöl aber hundert mal attraktiver…

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