IFC verfehlt offenbar ihre selbstgesteckten Ziele
Die International Finance Corporation (IFC) mit Sitz in Washington ist eine Tochter der Weltbank, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, private Unternehmen finanziell zu unterstützen, damit diese in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren und so dort die wirtschaftliche Entwicklung voranbringen. Vom Grundsatz her eine gute Idee, aber man würde nicht annehmen, dass ausgerechnet eines der umsatzstärksten deutschen Einzelhandelsunternehmen, LIDL, die finanzielle Unterstützung durch die IFC nötig hätte, um in neue Märkte zu expandieren. Laut dem ARD-Magazin Monitor hat LIDL aber im Jahr 2011 einen Kredit über 67 Millionen Dollar von der IFC erhalten, um Märkte in Rumänien zu eröffnen.
LIDL setzt lokale Produzenten unter Druck
Das eigentlich gut gemeinte Ziel der IFC war offenbar, dass LIDL die rumänischen Bauern und Produzenten unterstützt und ihnen neue Vertriebswege für ihre Waren öffnet. Nach den Recherchen von Monitor ist aber genau das nicht passiert, denn mit seiner aggressiven Einkaufsstrategie hat LIDL die rumänischen Produzenten offenbar massiv unter Druck gesetzt und dafür gesorgt, dass die Produzenten nicht mal die Kosten für die Erzeugung ihrer Produkte decken können. Die Schwarz-Gruppe, mit ihren Töchtern LIDL und Kaufland, soll von 2004 bis 2013 Entwicklungshilfe-Kredite in Höhe von fast 400 Millionen US-Dollar von der IFC erhalten haben, damit sie in Länder wie Rumänien investiert und Menschen dort aus der Armut entkommen können.
IFC sollte Unternehmen unterstützen, die Kredite brauchen
In Rumänien sieht es nicht so aus, als ob die guten Absichten der IFC Früchte tragen würden. Wegen der aggressiven Vorgehensweise von LIDL beklagen sich viele Produzenten vor Ort, dass sie vor dem wirtschaftlichen Ruin stünden. Angesichts der eher zweifelhaften Folgen der LIDL-Expansion kritisieren Organisationen wie Bankwatch, dass Unternehmen wie LIDL mit Verweis auf das Gemeinwohl Kredite erhalten würden, ohne dass dann ausreichend kontrolliert werde, wie sie in den Entwicklungsländern vorgehen und ob die Ziele erreicht werden. Ohnehin erscheint es reichlich merkwürdig, dass ausgerechnet eins der umsatzstärksten Handelsunternehmen der Welt Kredite von einer Weltbank-Tochter erhält, um seine internationale Expansion voranzutreiben. Als ob LIDL nicht auch ohne die finanzielle Unterstützung der IFC in den rumänischen Markt gegangen wäre, wenn sich dort Geld verdienen lässt.
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