Es ist ja inzwischen zur Binsenweisheit geworden: Die Deutschen essen (gemessen an den Folgen für die Umwelt, vom Schicksal von Millionen Tieren ganz zu schweigen)  zu viel Fleisch. Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass der hohe Fleischkonsum in Deutschland sinken würde, wenn die bisherige Subventionierung über einen reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 % wegfallen würde.

Laut der Studie könnte man so erreichen, dass jedes Jahr fast vier Millionen Schweine, 60 Millionen (!) Hühner und 180.000 Rinder weniger geschlachtet werden, was den CO2-Ausstoß von rund zwei Millionen Autos einsparen würde und Agrarflächen in der Größe des Ruhrgebiets frei werden ließe. Laut Greenpeace handelt es sich bei dem reduzierten Steuersatz um eine unsinnige Subventionierung des Fleischverbrauchs, statt Fleisch zu Spottpreisen zu verkaufen sollte eher weniger und besseres Fleisch mit geringeren Kosten für die Umwelt hergestellt werden.

Für die Haltungsbedingungen der Tiere wäre das wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ich finde die Idee absolut sinnvoll. In vielen Bereichen mag ein reduzierter Steuersatz ja seine Berechtigung haben, z. B. bei Bildungs- und Kulturgütern wie Büchern, aber Fleisch?! Wenig einleuchtend. Jeder soll Fleisch essen dürfen (ich gehöre selber zur Gruppe der „Flexitarier“), aber es gibt eben kein Recht auf das tägliche Kotelett, weil das einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Ich halte es da mit Sarah Wiener, die sich seit Jahren dafür einsetzt, dass Fleisch wieder wie früher als etwas Besonderes betrachtet werden muss. In einem Interview hat sie dazu gesagt: „Fleisch sollte etwas Besonderes sein – nicht ‚unser täglich Brot‘, sondern eher das gelegentliche Stück Torte.“

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