Soziale Nachhaltigkeit zeigt sich im Umgang mit Minderheiten

Was hat Putin nur gegen die Homosexuellen dieser Welt? Ein gewisser Grad an Liberalität und selbstbestimmter Gestaltung des Lebens muss als Ausdruck von Nachhaltigkeit angesehen werden, denn Unterdrückung von Minderheiten ist mit der Unterstützung von gesellschaftlichem Zusammenhalt unvereinbar. In den vergangenen Jahren hat sich schon gezeigt, dass Russland sich Schritt für Schritt zurück in Richtung Mittelalter bewegt und demnächst neben Weißrussland als warnendes Beispiel für Repression in Europa gelten kann (lupenreiner Demokrat blabla, Danke für diesen Beitrag, Herr Schröder).

Zunehmende Repression gegen Homosexuelle in Russland

Die Homosexuellen stehen wohl schon seit einiger Zeit auf Putins persönlicher Abschussliste, die Gesetze gegen Homosexualität wurden in den vergangenen Jahren immer strikter und deren Durchsetzung mit zunehmender staatlicher Gewalt sichergestellt. Gerade im Juni wurde von der russischen Regierung ein Verbot für Propaganda von Homosexualität erlassen, das jede Form homosexueller Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit untersagt. Damit sollen vor allem Minderjährige vor „nichttraditioneller sexueller Orientierung“ geschützt werden – ich bin sicher, dass ausgerechnet dieses Thema das drängendste Problem der russischen Gesellschaft darstellt und Minderjährige jetzt endlich aufatmen können… Dass damit Paraden wie die zum Christopher Street Day nicht möglich sind, ist eine Sache und vielleicht ein Nebenaspekt der neuen Homophobie in Putins Russland. Wirklich düster wird die Geschichte dadurch, dass das Gesetz recht willkürlich ausgelegt werden kann, denn richtig klar ist nicht, was schon als „Propaganda“ durchgeht – reicht dafür evtl. schon das Tragen eines Regenbogenbuttons?!

Wie mit Diskrimierung umgehen – macht ein Boykott von Sotschi Sinn?

Man wird sehen, wie sich dieses Thema in den kommenden Monaten entwickelt, denn schließlich stehen im Jahr 2014 Olympische Winterspiele im russischen Sotschi an! Und die russische Regierung hat nach einigem Hin und Her deutlich gemacht, dass es für die internationalen Athleten und Gäste keine Ausnahmen geben wird. In einem Kommentar für SPON spricht sich Silke Burmester heute für einen Boykott der Olympischen Spiele aus, sieht hierfür aber kaum Chancen: „Ein Boykott wäre eine feine Sache. Klarmachen, dass diese Gesellschaftsordnung von der Weltgemeinschaft nicht mitgetragen wird. Dass man Repressionen nicht unterstützt. Auf der anderen Seite: Ein Boykott ist so anstrengend! Nicht nur der ganze Ärger, den die Merkel dann hat und der zukünftige Außenminister… Auch die vielen Flüge nach Sotschi, die abgesagt werden müssten.“

Putins lächerliche PR-Strategie, sich regelmäßig mit nachtem Oberkörper für die Presse als harter Macker ablichten zu lassen, hat die Plattform BuzzFeed inzwischen dazu veranlasst, die „16 Most Homoerotic Photos of Vladimir Putin“ zusammenzustellen. Sehr geil! Dazu haben sie ein Zitat von Shakespeare ergänzt: “Methinks thou dost protest too much, shirtless stud.”

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