Kritiker warnen vor dem Anbau von Genfood wegen unklarer Folgen
Seit Jahren wird erbittert darüber gestritten, ob in Europa und Deutschland Genfood zugelassen werden sollte oder nicht. Umwelt- und Verbraucherschützer warnen vor den unabsehbaren Folgen für die Natur, die Landwirtschaft und die Gesundheit der Menschen, wenn die genveränderten Pflanzen erst mal zugelassen und ausgesetzt wurden. Denn so richtig klar scheint bisher nicht zu sein, was Genfood in der Natur und dem menschlichen Körper langfristig anrichten könnte, und wenn die Büchse der Pandorra erst mal geöffnet wurde, kann wohl niemand die einmal getroffene Entscheidung wieder rückgängig machen.
Hinweise auf schwere Erkrankungen durch Einsatz von Spritzmitteln
Das ARD-Magazin Report München hat sich in einem Beitrag mit Genfood beschäftigt und sieht Hinweise darauf, dass der Anbau von genetisch veränderten Soja- und Maispflanzen bei der örtlichen Bevölkerung zu vermehrten Krebsfällen führen könnte. Die Reporter haben festgestellt, dass in Argentinien rund um Anbaufelder für Genfood die Zahl schwerer Krankheiten wie Krebs zugenommen haben. Der Verdacht: Weil die genveränderten Pflanzen im Labor gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln resistent gemacht wurden, wird über den Anbaugebieten für Genfood großzügig gesprüht, z. B. das umstrittene Mittel Glyphosat. Neben den Pflanzen sind allerdings auch die umliegenden Dörfer dem Sprühnebel der Pestizide ausgesetzt, es wäre also kein Wunder, wenn es hier zu Krankheitsfällen kommen würde – auch wenn die Industrie immer wieder betont, dass Mittel wie Glyphosat einigermaßen unbedenklich sind und in der Natur schnell abgebaut werden.
Untersuchungen durch die Universität Rosario mit Menschen, die rund um die Felder für Genfood leben, haben erschreckende Ergebnisse zu Tage gefördert. Nach Angaben der Forscher lässt sich ein Anstieg von verschiedenen schweren Erkrankungen messen, darunter Allergien, Atemwegserkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion, Krebs und Spontan-Fehlgeburten. Die Industrie rudert erst mal zurück, der Hersteller Monsanto sagt etwa, dass es keine wissenschaftliche Evidenz für den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat für Genfood und schweren Erkrankungen beim Menschen gebe. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat Glyphosat auf den ersten Blick ein gutes Zeugnis ausgestellt, es gebe bei dem Mittel keine Hinweise auf eine krebserzeugende Wirkung. Allerdings fügt das BfR auch hinzu, dass die Giftigkeit der für Genfood versprühten Spritzmittel höher sein kann, weil hier Beistoffe zugegeben werden.
Genfood in Europa zulassen? Lieber erst mal nicht
Führt der Anbau von Genfood also zu schweren Schäden beim Menschen, weil zu viel gesprüht wird? Es weist einiges darauf hin, zumindest scheint es bis jetzt keine Entwarnung zu geben, insofern ist die Skepsis vieler Umwelt- und Verbraucherschützer wohl unbedingt berechtigt und wir in Europa sollten alles daran setzen, dass die Zweifel ausgeräumt werden, bevor Genfood im großen Stil zugelassen wird.
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