Japan macht sich trotz internationaler Proteste über Wale und Delfine her
Wer die Reportagen über Sea Shepherd und den Kampf der Umweltschutzorganisation gegen die japanische Walkampfflotte gesehen hat, weiß, dass Japan einen „speziellen“ Umgang mit Walen pflegt – trotz internationaler Kritik und Proteste und des Verbots des kommerziellen Walfangs. Jedes Jahr aufs Neue beginnt das Katz und Maus-Spiel zwischen Sea Shepherd und den japanischen Walfängern in den Gewässern der Antarktis, die Sympathien sind klar verteilt, die Japaner lassen sich von ihrer Rolle als Buh-Männer und Walschlächter allerdings bisher nicht beirren.
In der Bucht von Taijin werden jedes Jahr tausende Delfine abgeschlachtet
Neben der jährlich stattfindenden Walfang-Saison in der Antarktis spielt sich in Japan regelmäßig ein weiteres Szenario ab, das an Grausamkeit nicht so einfach zu übertreffen ist. Vor der Küste des Walfang-Ortes Taiji werden während der alljährlichen Jagdsaison zahlreiche Delfine, Tümmler und Kleinwale in einer Bucht zusammengetrieben und abgeschlachtet. Sea Shapherd sagt dazu: „Die Fischer treiben ganze Kleinwalschulen in seichte Buchten, erstechen sie und lassen sie elend ertrinken.“
Trotz internationaler Kritik hat sich an diesem Gebahren auch in diesem Jahr nichts geändert, laut den Tierschützern von Sea Shepherd werden jedes Jahr so zwischen September und März rund 20.000 Tiere getötet. Durch Foto- und Filmaufnahmen von Sea Shepherd ist die Massentötung gerade in den letzten Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden und hat den medialen Druck auf die japanischen Behörden erhöht. Durch den Dokumentarfilm „Die Bucht“ aus dem Jahr 2009, sind die Bilder der Geschehnisse vor Ort für die ganze Welt verfügbar, inzwischen kann sich also jeder auf DVD angucken, was in Japan vor sicht geht. Seit dem Jahr 2010 ist Sea Shepherd während der Jagdsaison sogar ständig vor Ort und überwacht die Bucht von Taiji, sogar ein Livestream ist auf der Website der Organisation verfügbar.
US-Botschafterin ist besorgt wegen der Unmenschlichkeit der Treibjagden
Immerhin gehen Umweltschützer davon aus, dass die Zahl der getöteten Tiere in den letzten Jahren rückläufig war, zum einen weil viele Fischer durch den Tsunami im Jahr 2011 ihre Boote verloren hatten, zum anderen weil die jüngeren Menschen um die Belastung des Delfinfleisches mit Giftstoffen wüssten. Trotzdem: Die Jagd geht weiter, insofern gibt es keinen Grund für die Tierschützer, gegen die Massentötungen zu kämpfen. In diesem Jahr bekamen die Umweltschützer Unterstützung von hoher politischer Stelle: Die neue US-Botschafterin in Japan, Carloline Kennedy, hat sich den Protesten gegen die Massentötung angeschlossen und so den Druck auf Japan weiter erhöht. In einer Twitter-Nachricht sagte sie, sie sei tief besorgt angesichts der Unmenschlichkeit der Treibjagd auf die Delfine.
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